Kurz-Info:
Der Friedrichstadt-Palast Berlin ist mit etwa 700.000 Gästen im Jahr die Nummer 1 unter den Berliner Bühnen. Die Bühnengeschichte des Hauses geht zurück bis 1919, als Max Reinhardt einen Zirkus zum Großen Schauspielhaus umbaute. Im Dritten Reich war es ein NS-Propagandatheater, das seit 1947 den Namen Friedrichstadt-Palast trägt. Dr. Berndt Schmidt ist seit 2007 der Intendant.
Mit der von ihm 2016 ins Leben gerufenen Initiative ‚Respect Each Other‘ steht der Palast nach innen und außen deutlich ein für Vielfalt, Freiheit und Demokratie. Dazu gehört auch die im Juni 2018 entwickelte Kampagne “KartenGegenTaten”, mit der das Theater Freikarten an Menschen vergibt, die unverschuldet verbalen oder tätlichen Hass, Rassismus, Sexismus, Diskriminierung, Homophobie oder Antisemitismus erleiden. Mit einer sozialen Initiative, genannt #PalastFürAlle, ermöglicht das Haus Gästen mit schmalem Geldbeutel den Eintritt bereits für 5 Euro. Das Besondere: Die Bedürftigkeit muss nicht nachgewiesen werden. Der Palast vertraut darauf, dass es stimmt, wenn jemand sagt, ich kann mir den Eintritt zum Normalpreis nicht leisten. Auch das eine Frage des Respekts.
Berndt Schmidt war der erste Intendant einer staatlichen Bühne, der sich nach der Bundestagswahl 2017 in überregionalen Medien vom Weltbild der Alternative für Deutschland (AfD) distanziert hat. Darüber entbrannte eine bundesweite Diskussion, wie Theater mit Rassismus und Rechtsextremismus umgehen können und sollen. In der Folge erhielt er zahlreiche Hassmails und Morddrohungen. Nach einer Bombendrohung kurz vor Beginn der Abendvorstellung am 7. Oktober 2017 wurde der Palast mit 1.800 Gästen und knapp 200 Mitarbeiter*innen bis zur Entwarnung durch die Sicherheitsbehörden kurzzeitig geräumt.
Zusammen mit dem Jüdischen Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus e.V.‘ lud Berndt Schmidt im Dezember letzten Jahres zu einer Chanukka-Feier in den Palast. Mit der prominenten Feier des jüdischen Lichterfestes auf der größten Bühne in der Bundesrepublik Deutschland wird ein klares Zeichen gegen wieder zunehmenden Judenhass in Deutschland gesetzt. 2018 wird die gemeinsame Chanukka-Feier am 10. Dezember stattfinden.
Auch die neue VIVID Grand Show, die am 11. Oktober Premiere hatte, feiert Freiheit und Vielfalt. VIVID ist eine Liebeserklärung an das Leben, ganz bewusst gerade in diesen Zeiten.